Raumgestaltung in der Kita: Platz für alle Bedürfnisse

Ein Raum, in dem Kinder nach Herzenslust spielen, lernen und sich ausprobieren können, braucht eine altersgerechte Gestaltung, die Freiräume ermöglicht, Sicherheit bietet und dazu anregt, die Umgebung mit- und umzugestalten. Während kleine Kinder viel Bewegungsfreiheit und eine klare Sicht auf ihre Erzieherin oder ihren Erzieher brauchen, benötigen ältere Kinder Kreativräume, aber auch Rückzugsorte. Wie lassen sich diese unterschiedlichen Bedürfnisse gerade in einem Kindergarten mit Altersmischung in der Raumgestaltung vereinbaren und wie sieht ein Raumkonzept für die Kita aus? Wir zeigen es Dir!
Was bedeutet Raumgestaltung in der Kita?
Raumgestaltung für Kinder U3
Raumgestaltung für Kinder über 3 Jahren
Die Raumgestaltung sollte:
- bedürfnisorientiert sein und einen Alltagsbezug haben,
- Selbstbildung je nach Alter der Kinder ermöglichen,
- einfach sein und trotzdem eine Vielfalt berücksichtigen,
- Essen und Trinken ermöglichen,
- Beständigkeit und gleichzeitig Veränderbarkeit ausstrahlen,
- altersgemäß die Sinne anregen: durch Licht, Akustik, Farben und Materialien,
- unterschiedliche Spielbereiche für Kinder allein, zu zweit, mit mehreren Kindern und für unterschiedliche Altersgruppen bieten,
- entwicklungsspezifische Grundbedürfnisse nach Bewegung und Ruhe,
- Rückzugsmöglichkeiten, Kreativbereiche, Rollenspielbereiche und Essensgestaltung berücksichtigen,
- freie Wahl des Spielortes (auch des Außengeländes), der Spielmaterialien, der Spielpartner und der Spieldauer erlauben.
Tipps für die Raumgestaltung in der Kita
- Farben einsetzen: Zu den raumvergrößernd und anregend wirkenden Farben gehören Hellblau und helle Naturtöne. Fröhliche, kräftige Farben wie Gelb und Orange bieten sich für Räume und Bereiche an, die für eine kurze Aufenthaltsdauer genutzt werden. Sie regen die Kreativität an, wirken hingegen weniger beruhigend als warme Farben und dezente Farbabstufungen. Diese lassen sich gut im Gruppenraum verwenden, da sie für eine wohnliche, heimelige Atmosphäre sorgen. Hierbei kommt es aber auch auf die gelebten pädagogischen Ansätze an: In der Montessori-Pädagogik etwa wird generell eher auf Minimalismus und unauffällige Farben gesetzt.
- Akustik berücksichtigen: Auch Geräusche gehören im Kita-Alltag dazu, können sich aber schnell zu Lärm entwickeln und als stressig und einschränkend empfunden werden. Ausreichender Schallschutz sollte demnach bei der Raumkonzeption berücksichtigt werden. Dafür kannst Du Bereiche durch Zwischenwände abtrennen, Decken und Vorhänge zum Dämmen der Akustik verwenden oder Lochwände als Schallschutz einsetzen.
- Raum aufteilen: Möchtest Du Bereiche in einem Gruppenraum abgrenzen, etwa weil jüngere Kinder mit bestimmten Materialien noch nicht in Kontakt kommen sollen, kannst Du Podeste zur Raumaufteilung einsetzen.
- Höhen einbauen: Podeste eignen sich auch gut als Klettermöglichkeiten und somit dafür, den Raum nach oben zu strecken. Erweitere die Raumhöhe und biete den Kindern Möglichkeiten zum Klettern, Treppen steigen oder Rutschen. Auf diese Weise wird die Bewegungsfreude gefördert, die Motorik geschult und die Perspektive auf den Raum erweitert.
- Fokussierung ermöglichen: Veränderungen und Anpassungen im Raum sind wichtig, aber das bedeutet nicht, dass Du die Kleinen mit immer neuen Spielsachen überfrachten musst. Einzelne, nach Themen gegliederte Bereiche helfen dabei, eine Reizüberflutung zu vermeiden und den Fokus auf eine Aktivität zu legen. Auch kann es helfen, vorhandene Gegenstände in einen anderen Kontext zu setzen, um darüber neue Spielanreize zu schaffen.
- Multifunktionale Einrichtung einsetzen: Nutze Einrichtungsgegenstände, die sich für mehrere Zwecke eignen. So können beispielsweise Kissen sowohl für eine Leseecke und den Ruheraum als auch zum Klettern und Höhlen bauen verwendet werden. Flexible Möbel lassen sich immer wieder neu arrangieren und damit auch die Umgebung kreativ umgestalten.
Checkliste: Raumgestaltung in der Kita
- Helle, freundliche Farben können Räume optisch vergrößern und erzeugen eine einladende Atmosphäre.
- Spielzeug und Spielgeräte müssen möglichst stabil und langlebig sein.
- Es sollte genügend Platz für Bewegung und Spiel geben.
- Aber auch Ruhe- und Rückzugsbereiche sind wichtig.
- Kinder brauchen Anregungen und Materialien zum Spielen und Lernen. Diese sollten zugänglich und gut sichtbar verwahrt werden.
- Die Einrichtung sollte den Bedürfnissen der Kinder entsprechen und altersgerecht sein.
- Es sollte ausreichend Sitz- und Liegemöglichkeiten geben.
- Es ist wichtig, dass die Raumgestaltung Geborgenheit bietet und den Kindern die Möglichkeit gibt, sich frei und sicher zu entfalten. Dafür können die Kinder in die Planung und Gestaltung der Räume einbezogen werden.