Raum für Abenteuer, ohne Risiko: Warum Sicherheit in der Kita mehr ist als baulicher Schutz

Baby versucht durch Treppengitter zu greifen.
Gastbeitrag von Rob Marcus (Arte Viva) für die Kindergartenakademie
Artikel veröffentlicht am: 20.10.2025
Kitas sind Orte des Entdeckens. Doch genau dort passieren viele vermeidbare Unfälle: durch scharfe Kanten, ungesicherte Türen oder rutschige Böden. Wenn Kinder sich verletzen, betrifft das nicht nur sie selbst, sondern die ganze Gruppe, der pädagogische Alltag wird unterbrochen, das Sicherheitsgefühl erschüttert.

Kindersicherheit ganzheitlich gedacht

Durchdacht gestaltete Räume und Sicherheitskonzepte schützen nicht nur, sie eröffnen Freiräume für Bewegung, Spiel und Begegnung. Kinder, die sich sicher fühlen, erkunden mutiger. Fachkräfte, die auf die Schutzwirkung ihrer Umgebung vertrauen können, konzentrieren sich stärker auf die Beziehung zum Kind. Und Träger, die in bauliche Sicherheit investieren, stärken auch das Vertrauen der Familien. Dabei gilt: Physische Sicherheit allein reicht nicht aus. Erst im Zusammenspiel mit pädagogischer Haltung, klaren Regeln und einer offenen Kommunikationskultur entsteht echte Sicherheit. Kitaschutzkonzepte, wie sie etwa von der Kindergartenakademie vermittelt werden, schaffen diesen verbindlichen Rahmen. Sie verankern Prävention, geben Orientierung im Umgang mit Nähe und Distanz und machen Sicherheit zu einer gemeinsamen Aufgabe aller Beteiligten, von den Fachkräften bis zu den Eltern.
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Kleine Maßnahmen, große Wirkung: Sicherheitskonzepte im Kita-Alltag

Sicherheitskonzepte in der Kita zeigen sich in vielen Details. Kindgerechte Lösungen wie Fingerklemmschutz, Kantenschutz oder gepolsterte Säulen verringern nicht nur das Verletzungsrisiko, sondern unterstützen auch die Aufsichtspflicht im Alltag. Sie sind damit mehr als nur bauliche Elemente, sie sind Ausdruck einer Haltung: Wir nehmen Kinder und ihre Sicherheit ernst. Wie entscheidend solche Maßnahmen sind, zeigt ein Blick in die Niederlande: Dort gehören eingeklemmte Finger zu den fünf häufigsten Gründen für Krankenhausaufenthalte bei Kindern. Nach der Einführung verpflichtender Klemmschutzsysteme sank die Zahl dieser Unfälle um über 40 % (2008–2014). Auch in Deutschland gelten klare Vorgaben für die Sicherheit in Kindertageseinrichtungen, etwa in der DGUV Vorschrift 82 oder der DGUV Information 202093. Ziel ist es, unkalkulierbare Risiken zu vermeiden, also Gefahren, die Kinder nicht selbst erkennen oder einschätzen können. Dazu zählen Klemmstellen an Türen, Fangstellen für Kopf und Finger, tiefe Wasserstellen oder ungesicherte Fluchtwege. 

Bauliche Sicherheitsmaßnahmen im Überblick

Zu den wichtigsten baulichen Sicherheitsfaktoren zählen: 
  • Klemmschutzvorrichtungen an Türen. Sie verhindern Quetschverletzungen und entlasten die Aufsichtspflicht. 
  • Kantenschutzprofile an Tischen und Regalen, die Stöße und Platzwunden vermeiden.
  • Sichere, schadstofffreie Möbel und altersgerechte Spielgeräte: stabil und auf das Bewegungspotenzial kleiner Kinder ausgelegt.
  • Sicher gestaltete Außenanlagen mit klar abgegrenzten Spielflächen, Zäunen und Toren, die unbeaufsichtigtes Verlassen verhindern.
  • Brandschutztüren, gekennzeichnete Notausgänge und freie Fluchtwege sind verpflichtend in jeder Einrichtung.
 Doch Technik allein schafft jedoch keine Sicherheit. Ein Klemmschutz verhindert Verletzungen, doch erst, wenn Kinder verstehen, warum Türen vorsichtig genutzt werden müssen, entsteht nachhaltiger Schutz. Umgekehrt entfalten pädagogische Regeln erst dann ihre Wirkung, wenn der Raum sie mitträgt. So zeigt sich: Ausstattung und Haltung ergänzen sich. Echte Sicherheit entsteht im Zusammenspiel.  

Sicherheit als Herzensanliegen

Rob Marcus von Arte Viva
"Als Vater und Gründer eines Unternehmens, das sich auf Kindersicherheit spezialisiert hat, weiß ich aus vielen Gesprächen und Projekten weltweit: Die Herausforderungen mögen sich unterscheiden, doch das Ziel ist überall dasselbe. Kinder sollen in einer Umgebung aufwachsen, die sie schützt, ohne sie einzuengen. Eine Umgebung, die ihnen Raum zum Entfalten lässt und Erwachsenen Sicherheit im Alltag gibt."

Mit uns eine sichere Welt für Kinder gestalten

Arte Viva bietet seit über 25 Jahren Schutzlösungen für Kitas, Schulen und Kindergärten. Unsere Lösungen tragen dazu bei, Unfallrisiken wie eingeklemmte Finger oder Stöße an Ecken und Säulen zu minimieren. Dadurch wird der Alltag für Kinder und Fachkräfte sicherer. Heute werden sie in über 65 Ländern eingesetzt. Mehr über Sicherheitslösungen für Kitas von Arte Viva unter www.arteviva.com/de 

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