Elternarbeit in der Kita: Wege zu einer erfolgreichen Erziehungspartnerschaft

Sprechblase mit der weißen Aufschrift „BLOG“ auf orangem Hintergrund.
„Die Arbeit mit den Kindern macht mir großen Spaß, wenn da doch nur nicht die Probleme mit den Müttern und Vätern wären …“ Hast Du Dich als Erzieherin oder Erzieher schon einmal bei solchen oder ähnlichen Gedanken ertappt? Natürlich kann nicht immer alles glattlaufen. Im Berufsalltag von pädagogischen Fachkräften kommt es zu so manch einer Herausforderung, etwa wenn sich aus Beschwerden ernsthafte Konflikte mit Elternteilen ergeben. Da hilft es nur, Ruhe zu bewahren und professionell zu agieren: Auch Elternarbeit muss nicht kompliziert werden. Im Gegenteil, sie kann sogar ziemlich Spaß machen – hierbei kommt es auf die  
  • richtige Planung, 
  • Bereitschaft zur Kooperation und 
  • die Art der Kommunikation an.
 Von einer erfolgreichen, verantwortungsvollen Erziehungspartnerschaft profitieren besonders die Kleinsten, deshalb liegt uns von der Kindergartenakademie dieses Thema sehr am Herzen.
Elternarbeit in der Kita
Unsere Empfehlung
Elternarbeit in der KitaErfahre, wie Du Eltern professionell begegnest. Lerne, Gespräche empathisch zu führen und die Kita als Ort der Begegnung und Zusammenarbeit zu stärken.
410,55 €

Was bedeutet „Elternarbeit“?

Elternarbeit ist ein fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit und meint den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Erzieherinnen, Erziehern und den Eltern der Kita-Kinder –  also den Personen, die die Entwicklung der Kleinsten maßgeblich beeinflussen. Da der Begriff gerade seitens der Erziehungsberechtigten negativ und belehrend aufgefasst werden könnte, sprechen wir auch von einer sogenannten „Erziehungs- und Bildungspartnerschaft“, wenn wir von „Elternarbeit“ reden – schließlich sind „Eltern […] die wichtigsten Partner für die pädagogischen Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung“, wie das KiBiz (Kinderbildungsgesetz NRW) vorschreibt. 

Warum eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft wichtig ist

Eltern, die ihre Kinder Dir als pädagogische Fachkraft anvertrauen oder in Deine Hände geben, erwarten neben einer guten und umfassenden Betreuung und Versorgung ihrer kleinen Lieblinge auch ein umfangreiches Angebot an Aktivitäten, bei denen die individuellen Fähigkeiten und Interessen gefördert werden. Auch wenn Du als Erzieherin oder Erzieher Deinen Job sehr liebst und als erfüllend empfindest, siehst Du Dich möglicherweise täglichen Herausforderungen und Belastungen ausgesetzt. Darunter fallen z. B. 
  • fehlende Anerkennung,
  • eingeschränkte Handlungsspielräume, 
  • Sprachbarrieren,
  • Personalmangel, 
  • Zeitmangel und 
  • gesundheitliche Einschränkungen. 
 Dass dadurch im Kita-Alltag nicht immer alles reibungslos klappt, ist allzu verständlich und menschlich. Wenn Eltern das Gefühl haben, dass ihre Erwartungen nicht oder nur unzureichend erfüllt werden und pädagogische Fachkräfte die Kritik als lästiges Übel wahrnehmen, kann es zu unschönen Missverständnissen kommen – dabei haben beide Seiten doch eigentlich ein gemeinsames Ziel: das Wohl des Kindes! Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss eines solchen Konflikts auf die Kleinen. Für ein Kind kann es sehr belastend sein, wenn es spürt, dass sich seine wertvollen Bezugspersonen mit Groll begegnen. Umso wichtiger ist es daher, dass Bezugspersonen und pädagogische Fachkräfte 
  • ihre individuellen Bedürfnisse wahrnehmen,
  • Vertrauen zueinander gewinnen,
  • an einem Strang ziehen, 
  • sich auf Augenhöhe begegnen und 
  • die Entwicklung der Kinder gemeinsam unterstützend begleiten.
 Kurzum: Es geht bei einer Erziehungspartnerschaft um gegenseitige Akzeptanz, Verständnis, Verständigung und Anerkennung. Aber wie kann das am besten gelingen? 

5 Schritte für eine gelingende Elternarbeit

Teamwork ist wichtig – das gilt auch und besonders für eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften. Auf diesen elementaren Pfeilern basiert ein vertrauensvolles Verhältnis: 
  1. Transparenz 
  2. Dokumentation
  3. Austausch
  4. Verständnis
  5. Anerkennung
 Transparenz und Mitwirkung:  Unsicherheiten und Missverständnisse entstehen häufig dann, wenn Wissenslücken vorhanden sind. Werden Eltern allerdings in das Geschehen in der Kindertagesstätte eingebunden, gewinnen sie Sicherheit und das Gefühl, gehört und ernst genommen zu werden. Das geht z. B. über rechtzeitig entsandte Elternbriefe oder Newsletter, die Informationen über aktuelle Entwicklungen, die Personalsituation, Aktionen und Feste in der Einrichtung enthalten. Auch Elternbefragungen können Bestandteile einer wirksamen Zusammenarbeit zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften sein. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, die Stimmung und Meinung von Erziehungsberechtigten mittelbar aufzugreifen. Sollen wichtige Mitteilungen nicht aus dem Blick geraten, kannst du diese je nach Situation am „Schwarzen Brett“ in der Kita aushängen oder über den E-Mail-Verteiler versenden.  Dokumentation:  Die Entwicklungsschritte eines Kindes sollten nicht nur gesehen, sondern auch festgehalten werden. Eine ausführliche Bildungs- und Entwicklungsdokumentation bietet die beste Vorbereitung für ein erfolgreiches Elterngespräch im Kindergarten. So kann der aktuelle Entwicklungsstand des Kindes eine gute Basis für einen Austausch sein.  Austausch:  Die Formen des Austauschs sind bei der Elternarbeit sehr vielseitig und können über ein spontanes Tür- und Angelgespräch bis hin zu einem Elternabend in der Kindertageseinrichtung oder einem ausführlichen Entwicklungsgespräch reichen. Aber auch gemeinsame Aktivitäten wie Kindergartenfeste bieten eine gute Gelegenheit für eine vertrauensvolle Konversation. Profi-Tipp von der Kindergartenakademie-Trainerin Peggy Bresnik:Bei einer Konversation im Rahmen der Elternarbeit geht es nicht nur darum, was gesagt wird, sondern auch um das Wie. Höre aufmerksam zu, nimm Blickkontakt auf und bekunde durch Worte, Stimmlage, Mimik, Gestik sowie Körperhaltung deinem Gegenüber Wertschätzung. Trenne unbedingt sorgfältig Beobachtung von Interpretation und verliere den Kontext nicht aus dem Blick.  Verständnis:  Feingefühl und die Fähigkeit, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen, sind wichtige Voraussetzungen für eine gelungene Elternarbeit. Möglicherweise werden nicht alle Angebote der Kindertagesstätte von den Bezugspersonen auch tatsächlich in Anspruch genommen – und das ist in Ordnung. Nicht immer steckt Desinteresse dahinter, die Entscheidung wird häufig auch durch kulturelle Unterschiede oder die Lebenssituation bedingt, denn nicht nur die Erwartungen an pädagogische Fachkräfte in der Kindertageseinrichtung sind gestiegen, sondern auch jene an die Eltern. Gegenseitiges Verständnis für die individuelle Situation ist bei einer Erziehungspartnerschaft enorm wichtig.  Anerkennung:  Es steht außer Frage, dass Eltern die Experten für ihr Kind sind, während sich pädagogische Fachkräfte als Expertinnen und Experten für Erziehungsfragen und Erziehungskompetenz positionieren können. Diese Rolle des jeweils anderen anzuerkennen, ist enorm wichtig. Stehe den Eltern nicht belehrend, sondern unterstützend zur Seite. Das Kind profitiert vom wechselseitigen Zusammenwirken beider Seiten einer Erziehungspartnerschaft. So entstehen bestmögliche Entwicklungsbedingungen.  Halten wir fest: Der Austausch zwischen Bezugspersonen und pädagogischen Fachkräften sollte vertrauensvoll und gleichberechtigt sein. Eltern haben ein Recht auf Mitbestimmung, ihre Einbeziehung ist wichtig. Ein gemeinsames Vorgehen bei der Erziehungspartnerschaft dient dem Wohl des Kindes. Konstruktive Kritik sollte daher nicht als Vorwurf, sondern als Verbesserungsvorschlag aufgefasst werden. 

Formen der Elternarbeit auf einen Blick

Von einer vertrauensvollen Erziehungspartnerschaft profitieren alle, deshalb ist es wichtig, dass diese gelingt.  In jeder Kindertagesstätte muss jährlich eine Elternversammlung stattfinden, bei der der Elternbeirat gewählt wird. Dieser fungiert für Pädagoginnen und Pädagogen als wichtiger Kooperationspartner und für die Eltern als Vermittler. Zu weiteren Formate und Formen der Elternarbeit gehören:  
  • Aufnahmegespräche
  • Eingewöhnungsgespräche
  • Elternbriefe
  • Entwicklungsgespräche
  • Tür- und Angelgespräche
  • Elternabende
  • Eltern-Kind-Treffs wie Elterncafés
  • Kindergarten-Feste
  • Ausflüge
  • Aushänge am „Schwarzen Brett“
  • Telefonate
  • Hausbesuche
 

Was tun, wenn ein Elterngespräch schiefläuft?

Manchmal läuft es einfach nicht wie geplant, gerade wenn es um unterschiedliche Erziehungsvorstellungen oder Erziehungsziele geht. Hast Du bei einem Gespräch mit den Eltern in Deiner Kindertagesstätte das Gefühl, gegen Wände zu reden oder sogar in den Erziehungszielen gegeneinander zu arbeiten?  Hier kommt unser Experten-Tipp:Ruhe bewahren. Ausreden lassen. Aufmerksam zuhören – und die Kindergartenakademie kontaktieren. Unser Fortbildungsprogramm zum Thema Elternarbeit in der Kita kann nicht jeden Konflikt verhindern, aber dafür sorgen, dass Du gut und professionell für jede Situation und jedes Gespräch gewappnet bist! Dafür geben wir Dir wertvolle Methoden, Tipps sowie hilfreiches Material an die Hand. Wir zeigen Dir, wie Du eine erfolgreiche Konversation führen, Elterngespräche vor- und nachbereiten und eine souveräne Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Bezugspersonen Deiner Kita-Kids eingehen.
Professionelle und kompetente Elterngespräche führen
Unsere Empfehlung
Professionelle und kompetente Elterngespräche führenErfahre, wie Du Elterngespräche professionell vorbereitest, einfühlsam führst und selbst in schwierigen Situationen konstruktiv bleibst.
410,55 €
Meld Dich zum Newsletter an!Verpasse keine neuen Kurse, Rabatte oder Sonderaktionen.