Achtsamkeitsübungen mit Kindern

Autorin: Natascha Faulhaber
Artikel veröffentlicht am: 01.09.2025
Inmitten von Bauklötzen, lautem Lachen und manchmal auch kleinen Wutausbrüchen wirken Achtsamkeitsübungen mit Kindern wie ein kleines Stück Sicherheit. Sie helfen Kindern, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen, innere Ruhe zu finden und sich selbst besser zu verstehen. Gleichzeitig entlasten sie Dich als Erzieher: weniger Konflikte, mehr Verbundenheit und oft auch mehr Freude an den kleinen Momenten. Achtsamkeit in der Kita ist kein starres Konzept, sondern eine Einladung, gemeinsam mit den Kindern kleine Inseln der Stille und Selbstwahrnehmung zu entdecken — humorvoll, alltagsnah und mit spürbarer Wirkung.
Warum Achtsamkeitsübungen im Kindergarten so wohltuend sind
- ihre Aufmerksamkeit bewusst zu lenken,
- den eigenen Körper zu spüren
- und Gefühle besser wahrzunehmen.
Achtsamkeit als Grundlage in deutschen Bildungsplänen
- ihre Gefühle zu verstehen,
- Konflikte gelassener zu lösen
- und sich selbst zu beruhigen.

Einfache Achtsamkeitsübungen mit Kindern – praxiserprobte Ideen für den Kita-Alltag
Spielerischer Einstiege in Achtsamkeit
- Einfach und beliebt ist die Atemübung „Blume riechen, Kerze auspusten“. Dabei stellst Du Dir gemeinsam mit den Kindern vor, eine schöne Blume in der Hand zu halten: Alle atmen tief ein, „riechen“ an der Blume und pusten danach eine imaginäre Kerze aus. Diese Übung stärkt das Bewusstsein für den eigenen Atem und wirkt beruhigend.
- Ein weiteres Beispiel ist die Gefühlsampel. Du kannst im Morgenkreis kleine Ampelkarten zeigen oder mit bunten Tüchern arbeiten: Rot bedeutet „Ich bin wütend oder traurig“, Gelb steht für „Ich bin aufgeregt oder unsicher“, Grün für „Mir geht es gut“. Die Kinder lernen so, ihre Gefühle zu erkennen und mitzuteilen. Das stärkt ihre emotionale Selbstwahrnehmung und fördert das Vertrauen in die Gruppe.
Übungen mit allen Sinnen
- Sammle mit den Kindern Blätter, Steine oder Zapfen und lasst sie anschließend in einer kleinen Runde erfühlen. Wie fühlt sich ein Stein an? Ist das Blatt rau oder weich? Solche Sinnesreisen fördern nicht nur die Wahrnehmung, sondern helfen den Kindern, ganz im Moment zu sein.
- Auch die Klangschalen-Übung ist in vielen Kitas erprobt: Setze Dich mit den Kindern in einen Kreis, schlage die Schale sanft an und bitte die Kinder, die Augen zu schließen und dem Klang so lange zu lauschen, bis sie ihn nicht mehr hören. Danach können die Kinder beschreiben, wie sich der Klang angefühlt hat oder wohin er „gereist“ ist. Diese Übung wirkt beruhigend und stärkt die Konzentration.
Achtsames Essen und Fantasiereisen
- Ein bekanntes Beispiel für achtsames Essen ist die sogenannte Rosinen-Übung: Die Kinder nehmen ein kleines Stück Obst oder ein Keksstück, betrachten es genau, riechen daran und spüren die Struktur im Mund. Dabei lernen sie, Essen bewusster wahrzunehmen, statt es einfach schnell zu konsumieren.
- Fantasiereisen oder kurze Traumreisen sind ebenfalls ein fester Bestandteil vieler Kitas. Dabei erzählst Du eine kurze Geschichte: Die Kinder reisen z. B. als Schmetterlinge durch einen Garten oder schweben wie eine Feder durch die Luft. Diese Geschichten kannst Du ruhig selbst gestalten, angepasst an die Jahreszeit oder aktuelle Themen in der Gruppe.
Tipps zur Umsetzung im Alltag
- Integriere Achtsamkeitsübungen mit Kindern im Kindergarten regelmäßig, etwa im Morgenkreis oder vor dem Mittagessen.
- Halte die Übungen kurz und spielerisch, damit die Kinder nicht überfordert sind.
- Wiederholung schafft Sicherheit: Vertraute Abläufe geben den Kindern Halt.
- Beobachte, welche Übungen Deine Gruppe besonders gerne mag und welche weniger gut ankommen.
Achtsamkeit nachhaltig in den Alltag integrieren: in der Kita und zu Hause
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Achtsamkeitsübungen mit Kindern: Nachhaltige Wirkung, die weit über die Kita hinausreicht
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