Erzieher in der offenen Ganztagsgrundschule: Eine unerlässliche Unterstützung
Mit Krippe, Kindergarten und Kindertagesstätte sind die Einsatzorte von Erzieherinnen und Erziehern nicht erschöpft. Auch in offenen Ganztagsschulen (OGS) übernehmen sie die Betreuung von Kindern und damit eine wichtige Rolle mit vielseitigen Aufgaben, die organisatorische, pädagogische und soziale Kompetenzen erfordern. Im Folgenden fassen wir für Dich zusammen, was unter dem Konzept einer offenen Ganztagsschule zu verstehen ist und welche Aufgabenbereiche es für pädagogische Fachkräfte im offenen Ganztag gibt.
Was bedeutet „Offene Ganztagsschule“?
Eine offene Ganztagsschule ist eine Schulform, die Kindern und Jugendlichen nach dem regulären Unterricht ein vielfältiges Angebot an Freizeitaktivitäten, Betreuung und Lernunterstützung bietet. Dazu gehören Aktivitäten wie Sport, Kunst, Musik oder Hausaufgabenbetreuung. Ziel ist es, eine umfassende Betreuungsstruktur für Familien zu schaffen und die individuelle Förderung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen unterstützend zu begleiten.
Die Vorteile einer offenen Ganztagsschule
✓ Nicht nur Schülerinnen und Schüler profitieren vom Angebot einer offenen Ganztagsschule – auch ihre berufstätigen Eltern und Bezugspersonen werden entlastet, denn sie können sicher sein, dass ihre Kinder während ihrer Abwesenheit auch außerhalb der regulären Schulzeiten von pädagogischen Fachkräften betreut werden. ✓ Für die Kinder bietet das Angebot an Freizeitaktivitäten und Lernunterstützung eine Möglichkeit, in ihrer Persönlichkeitsentwicklung individuell gefördert zu werden. Auch die sozialen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen werden gestärkt, da sie in Gemeinschaft lernen und sich austauschen können.
Unterschied zwischen offener und gebundener Ganztagsschule
Eine Ganztagsschule definiert sich dadurch, dass den Schülerinnen und Schülern nach dem Unterricht Angebote zur Verfügung stehen. Die Schülerinnen und Schüler haben bei der offenen Ganztagsschule die Möglichkeit, selbst über diese Angebote zu entscheiden, die sie wahrnehmen möchten. Die Teilnahme an den Angeboten der OGS ist freiwillig und es steht den Kindern und Jugendlichen frei, ob sie den ganzen Nachmittag in der Schule verbringen möchten. In einer gebundenen Ganztagsschule sind Schülerinnen und Schüler hingegen verpflichtet, den Nachmittag in der Schule zu verbringen und bestimmte Angebote wahrzunehmen.
Arbeiten im offenen Ganztag: Aufgaben von Erziehern
Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche gestalten
Organisation von gemeinsamen Aktivitäten übernehmen
Schülerinnen und Schüler bei der Hausaufgabenbetreuung und beim Förderbedarf unterstützen
pädagogische Begleitung übernehmen
einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung leisten
im engen Austausch mit Lehrerinnen, Lehrern, Eltern und Bezugspersonen der Kinder stehen
Freizeitgestaltung und Betreuung in der OGS
Als Erzieherin und Erzieher in der OGS trägst Du zu einem abwechslungsreichen Freizeitangebot bei, das einerseits den Interessen der Schülerinnen und Schüler, andererseits auch pädagogischen Ansprüchen entspricht, wie etwa zur Bewegungsförderung beiträgt. Mit Deinen Ideen und Angeboten unterstützt Du die Kinder und Jugendlichen bei ihrer Freizeitgestaltung und regst sie zu Aktivitäten an. Dazu gehört natürlich auch, dass sowohl die Räumlichkeiten als auch die passenden Materialien zur Verfügung stehen.
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OGS: Hausaufgabenbetreuung und Lernunterstützung
Hausaufgaben gehören oft nicht gerade zu den Lieblingsaktivitäten des Nachwuchses. Aber in einer ruhigen und konzentrierten Lernatmosphäre, mit der richtigen Unterstützung und einer gezielten Hilfestellung sind diese mit links erledigt. Ein wichtiger Bestandteil im Angebot der OGS ist daher die Hausaufgabenbetreuung. In kleinen Lerngruppen können die Schülerinnen und Schüler den Schulstoff zusammen nachbereiten und festigen. Hierbei lernen die Kinder, selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten. Da nicht alle im selben Tempo lernen, ist in manchen Fällen eine Einzelbetreuung wichtig, um etwa bei einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Rechenschwäche (Dyskalkulie) individuell zu unterstützen.
Pädagogische Begleitung durch Erzieher in der OGS
Ziel der pädagogischen Begleitung in der offenen Ganztagsschule ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und zu unterstützen. Dabei geht es darum, sie fachlich und kompetent durch ihre Identitätsfindung zu begleiten, ihnen Werte und Normen zu vermitteln und ihnen bei der Bewältigung von Problemen und Konflikten beizustehen.Zu den konkreten Maßnahmen der pädagogischen Begleitung in der OGS gehören beispielsweise:
gemeinsame Gespräche, in denen Probleme und Konflikte besprochen und Lösungswege gefunden werden
gezielte Angebote zur Förderung sozialer Kompetenzen, wie beispielsweise Gruppenaktivitäten oder Rollenspiele
Themen wie Gesundheitsförderung und Ernährung
Elternarbeit und Austausch mit Lehrkräften
Regelmäßige Elternsprechstunden und Austauschmöglichkeiten sollen dazu beitragen, eine Verbindung zwischen Schule und Familie zu schaffen und bei Schwierigkeiten und Herausforderungen gemeinsam Lösungen zu finden. Dafür ist auch ein regelmäßiger und enger Austausch mit Lehrerinnen und Lehrern über die Entwicklung und die Lernfortschritte der Kinder und Jugendlichen unerlässlich. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit erfordert ein hohes Maß an pädagogischer Kompetenz, Kreativität und Teamfähigkeit.Nicht immer geht ein Austausch ohne Konflikte, manchmal kann Elternarbeit zu einer Herausforderung werden – das kommt vor und gehört zur Arbeit mit Menschen dazu, da hierbei oft unterschiedliche Erwartungen, Vorstellungen und Lebenswelten aufeinander treffen. Damit Deine Arbeit nicht zu einer Belastungsprobe wird, ist die richtige Vorbereitung entscheidend. Konfliktmanagement, Resilienz und eine gewisse Frustrationstoleranz können durch Weiterbildungsmöglichkeiten geschult werden. Darüber hinaus ist eine offene Kommunikation und die Einbindung der Eltern in die pädagogische Arbeit für eine gelungene Zusammenarbeit wichtig.
Unsere Tipps für pädagogische Fachkräfte
Schaffe eine vertrauensvolle, offene Basis und sorge für eine klare Kommunikation. Als Erzieherin und Erzieher solltest Du gegenüber den Eltern und Bezugspersonen der Kinder transparent sein und sie regelmäßig über den Schulalltag und die Fortschritte informieren. Hierbei sollten auch die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Eltern berücksichtigt werden, wie etwa Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und andere Perspektiven auf die Erziehung der Kinder.
Binde die Eltern aktiv in die Gestaltung der Freizeitangebote ein. Für einen gemeinsamen Austausch eignen sich Elterncafés und Elternabende.
Nutze Weiterbildungsangebote: Weder als Kinder noch als Erwachsene lernen wir jemals aus – das betrifft unseren Alltag, unsere sozialen Kompetenzen und auch unseren Beruf. Stellst Du z. B. fest, dass Dich die Kommunikation mit Elternregelmäßig vor eine belastende Herausforderung stellt oder möchtest Du Deine soziale Kompetenz in Deiner begleitenden, unterstützenden Rolle erweitern, bietet sich Dir eine fachliche Weiterbildung an: Das passende Know-how erweitert Deine Qualifikation und stärkt damit Dein Selbstvertrauen in Deine Kompetenz.
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