Der Kita-Alltag ist bunt und vielseitig und jeder Tag bringt für deine Kleinen neue Eindrücke mit sich. Da ist es für die jüngeren und auch für die älteren Kita-Kinder hilfreich, mit dem gemeinsamen Morgenkreis als einem festen Ritual in den Tag zu starten. Denn so vermittelst du deinen Schützlingen Sicherheit und gibst ihnen im bunten Kita-Treiben Struktur.

Um mit dem Morgenkreis einen behutsamen Tageseinstieg zu gestalten, liefern wir dir wertvolle Tipps und Ideen, von Bewegungsgeschichten über Finger- und Bewegungsspiele bis hin zu Begrüßungsliedern:

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Wozu dient der Morgenkreis im Kindergarten?

Zum Morgenkreis finden sich zum Tagesbeginn alle Kinder, Erzieherinnen und Erzieher einer Gruppe zusammen, etwa in einem Stuhlkreis oder in einem Sitzkreis auf dem Boden, um den Kita-Tag gemeinsam zu beginnen. Dies erfolgt meist in Form von Liedern, vorgelesenen Geschichten oder Bewegungsspielen. Der Morgenkreis ist für Erzieherinnen und Erzieher in Kindergärten und Krippen eine altbewährte Möglichkeit, um ihre kleinen Schützlinge in den Tag zu führen und ihre Entwicklung in verschiedenen Bereichen kreativ zu fördern.

Die Kleinen profitieren vom täglichen Ritual, denn der Morgenkreis

  • vermittelt Sicherheit und Geborgenheit,
  • schafft stabile Grundlagen fürs Lernen und
  • stärkt die Gruppendynamik. 

Sicherheit und Geborgenheit vermitteln

Für Kinder sind klare Strukturen wichtig. Dies gilt für die gemeinsamen Mahlzeiten, den Tagesabschluss mit der Verabschiedung und auch für den Tagesbeginn. Insbesondere für jüngere Kinder, die sich noch in der Eingewöhnung befinden, kann es herausfordernd sein, sich im vielseitigen, bunten Kita-Alltag zurechtzufinden. Durch sich wiederholende Abläufe wird den Kindern Geborgenheit und Sicherheit vermittelt, sodass sie eher bereit sind, sich in dieser vertrauten Umgebung für neue Erfahrungen zu öffnen.

Stabile Grundlagen schaffen

Der Morgenkreis schafft nicht nur ein Gefühl der Sicherheit, sondern bietet einen festen Rahmen für die Kleinen, in dem sie lernen und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können. So werden ein sicherer Sprachgebrauch und die Ausdrucksfähigkeit gefördert und auch das Erinnerungsvermögen durch Inhalte wie z. B. das gleiche Begrüßungslied trainiert und gefestigt.

Gestärkte Gruppendynamik

Durch den Morgenkreis werden das Miteinander und die Partizipation in der Kita gestärkt. Denn im Sitzkreis ist jedes Kind willkommen und wird sowohl von den anderen Kindern als auch von den pädagogischen Fachkräften gesehen und gehört. Darüber hinaus ermöglicht der Morgenkreis einen gemeinsamen Tagesstart als Gruppe, da die Kleinen häufig zu unterschiedlichen Zeiten in den Kindergarten eintrudeln.

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Gestaltungsideen und Spiele für den Morgenkreis

Obwohl es sich beim Morgenkreis um ein gewohntes, sich wiederholendes Ritual handelt, hast du viele kreative Möglichkeiten, um die Neugierde deiner kleinen Schützlinge zu wecken und sie aus der Reserve zu locken:

Begrüßungslieder

Besonders beliebt im Morgenkreis sind Begrüßungslieder bzw. häufig auch nur ein ganz bestimmtes Guten-Morgen-Lied, das die Kleinen immer wieder gerne singen. Ein Begrüßungslied zu Beginn gilt für die Kinder als klares Signal zum Start des Morgenkreises. So werden die Kinder ruhiger, wach und zum gemeinsamen Singen und Mitmachen animiert. Es können dabei auch kleine Instrumente, wie beispielsweise Klangstäbe oder Rasseln eingesetzt werden.

Hier sind einige Beispiele für bekannte Begrüßungslieder:

  • Guten Morgen, wir sitzen im Kreis
  • Das Wachmacherlied
  • Wer hat den Keks aus der Dose geklaut
  • Meine Hände sind verschwunden
  • Wir Kindergartenkinder

Vorlesegeschichten

Spannende Vorlesegeschichten sind bei den Kleinen ebenfalls sehr beliebt. So sehen die Kinder dem Morgenkreis voller Erwartung entgegen, da es dann mit der abenteuerlichen Geschichte weitergeht. Das Vorlesen bzw. das Erzählen von Geschichten bietet dir außerdem einen kreativen Spielraum.

  • Klanggeschichten: Mit Klanggeschichten bindest du deine Schützlinge mit in die Geschichte ein, da sie passend zu einem bestimmten Wort ein Instrument spielen oder ein Geräusch erzeugen sollen, was spannend für die Kinder ist und gleichzeitig ihre Aufmerksamkeit und Konzentration trainiert. 
  • Bilderbuchgeschichten: Bilderbücher können einen großen Lerneffekt haben, wenn du beispielsweise Bücher passend zu den Jahreszeiten wählst und diese gemeinsam mit den Kindern durchsprichst. 
  • Erzähltheater: Beim Erzähltheater, auch Kamishibai genannt, kannst du Geschichten mit Hilfe von Bildkarten erzählen und auch hier die Kleinen animieren, sich in die Geschichte einzubringen. 

Fingerspiele

Fingerspiele sind eine schöne Idee, bei der sich die  Kleinen einbringen und eine Geschichte mithilfe ihrer Hände erzählen können. Dies motiviert deine Schützlinge nicht nur zum Mitmachen, sondern unterstützt durch wiederkehrende Reime ihre Sprachentwicklung und stärkt ihre Motorik. Fingerspiele kannst du passend zu bestimmten Themen oder Jahreszeiten auswählen.

Hier eine kleine Auswahl beliebter Fingerspiele:

  • Himpelchen und Pimpelchen
  • Zehn kleine Zappelmänner
  • Das ist der Daumen
  • Geht ein Mann die Treppe rauf
  • Fünf Männlein im Wald

Bewegungsspiele

Damit sich die Kleinen morgens ein bisschen austoben und etwas ruhiger werden können, eignen sich Bewegungsspiele, bei denen körperliche Bewegungen und Spaß zusammenkommen. Dabei kannst du gerne eine bunte Mischung an Spielen zusammenstellen, passend zu Themen, Wetter, Jahreszeiten und natürlich den Vorlieben der Kleinen. Dabei ist eine große Bandbreite an Bewegungsspielen möglich: von Klassikern wie “Mein rechter, rechter Platz ist frei” über eine Drachenjagd mit dem Spiel “Kleiner Drache” bis hin zu einem sportlichen Würfelspiel.

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How-To: Tipps für einen gelungenen Morgenkreis

Unsere Ideen für den Morgenkreis können dir als Orientierung dienen, doch solltest du dich bei deiner eigenen Gestaltung natürlich auf die Bedürfnisse deiner Schützlinge einstellen. Auch die Dauer ist häufig abhängig vom Alter der Kinder. Für Kinder im Krippenalter sollte der Morgenkreis etwa 10 Minuten dauern und bei älteren Kindern im Kindergartenalter kannst du etwa 20 Minuten einplanen.

Mit folgenden Tipps gelingt dir und den Kleinen ein erfolgreicher Start in den den Kita-Tag:

Klares Startsignal vor dem Morgenkreis

Bevor der Morgenkreis beginnt und du das Begrüßungslied anstimmst oder mit einem Bewegungsspiel startest, sollte es ein festes Signal geben, sodass deine Schützlinge ihr Spielen und Basteln beenden können und sich nach etwa 5–10 Minuten im Stuhl- oder Sitzkreis versammeln. Als hörbares Signal können kleine Instrumente, wie zum Beispiel eine Triangel oder ein kleines Glöckchen verwendet werden. 

Anwesenheit und besondere Tagesereignisse prüfen

Der Morgenkreis mit der gesamten Gruppe fördert das Gemeinschaftsgefühl, denn jedes Kind soll sich hier wertgeschätzt und gesehen wissen. Zu Beginn kann zunächst ein gemeinsames Begrüßungslied gesungen werden und anschließend gemeinsam geprüft werden, ob alle Kinder da sind und wer beispielsweise fehlt. Gemeinsam mit den Kindern können außerdem das Wetter, die Jahreszeit, der Monat und der Wochentag thematisiert werden, sodass die Kinder diese spielerisch erlernen und im Kopf behalten. Auch auf besondere Ereignisse, wie die Geburtstage der Kinder, kannst du hinweisen und ein kurzes Lied mit den Kleinen singen. Hat ein Kind etwas Besonderes erlebt, worüber es berichten möchte, kann es dies ebenfalls an dieser Stelle tun.

Flexible Morgenkreis Gestaltung

Der Morgenkreis sollte zwar als strukturiertes Ritual fest zum Tag im Kindergarten oder in der Krippe gehören und auch eine gute Vorbereitung der gemeinsamen Aktivitäten ist sicherlich für Erzieher hilfreich. Trotzdem solltest du im Morgenkreis auf die Wünsche und Ideen der Kinder eingehen und auch gerne zum dritten Mal in der Woche das Spinnen-Fingerspiel vormachen oder ein sportliches Bewegungsspiel anleiten. Denn Wiederholung gibt den Kindern Sicherheit. Auch die Stimmung der Kinder ist ausschlaggebend für die Gestaltung des Morgenkreises, da sie beispielsweise an manchen Tagen mehr Energie haben und sich dann eher spannende Bewegungsgeschichten als ruhige Vorlesegeschichten anbieten. 

Tipp: Das Mitmachen im Morgenkreis sollte für alle Kinder freiwillig sein. Denn insbesondere jüngere Kinder benötigen etwas Zeit, um sich in die Kita-Strukturen und Abläufe einzufinden und aus sich herauszukommen.

Kreative Raumgestaltung

Neben den Aktivitäten kann auch der Kita-Raum kreativ gestaltet und in den Morgenkreis eingebunden werden, sodass die Kinder sich wohlfühlen und den Tagesbeginn als etwas Besonderes wahrnehmen:

  • LED-Kerzen oder Lichterketten im Raum verteilen
  • Sitzkissen und Decken auf dem Boden drapieren
  • saisonale oder thematische Gegenstände in der Mitte platzieren, z. B. Fernrohr, Schatzkarte, Kompass, Lupe etc.

Tipp: Bastle für den Morgenkreis gerne Themenkisten mit Gegenständen zu verschiedenen Jahreszeiten oder spannenden Themen (z. B. Schatzsuche, Piraten, Urlaub, Zoo, Herbst, Frühling etc.) und rege damit die Neugier und den Lerneifer deiner Schützlinge an.

Tagesprogramm durchgehen

Passend zum Abschluss des Morgenkreises kannst du mit den Kleinen am Ende den Tagesablauf und die Ereignisse des anstehenden Tages durchgehen. Dies gibt dem Tag Struktur und stärkt die Kinder in ihrer Ausdrucksfähigkeit, da ihnen vermittelt wird, dass sie sich einbringen und mitbestimmen dürfen.  

  • Ist eine besondere Aktivität geplant? 
  • Wird ein gemeinsames Projekt gestartet/beendet?
  • Was planen die einzelnen Kinder für diesen Tag? 

Fazit

Der Morgenkreis ist eine von vielen Möglichkeiten, um Kinder im Kindergarten kreativ und pädagogisch zu fördern. Weitere Anregungen und Spielideen findest du in unserem Beitrag “Ideen für kreative Angebote im Kindergarten” und natürlich in den Weiterbildungsangeboten und Seminaren unserer Expertinnen und Experten der Kindergartenakademie!

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