Experimente mit Kindern: 10 spannende Forscher-Ideen für Kita und Kindergarten

Mädchen experimentiert mit Flüssigkeiten und Mikroskop.
Autorin: Natascha Faulhaber
Artikel veröffentlicht am: 29.10.2025
Wie erklärt man einem Kind, warum der Apfel schwimmt und der Stein sinkt? Am besten gar nicht – sondern man lässt es das Kind selbst herausfinden. Experimente mit Kindern ermöglichen genau das: echtes Verstehen durch eigenes Erleben. In einem Alltag voller Vorgaben und Bildschirme bieten sie Raum für Fragen, Staunen und Entdeckungen. Dieser Ratgeber zeigt Dir, wie Du mit einfachen Mitteln aus dem Alltag naturwissenschaftliche Erfahrungen schaffst – sicher, spannend und kindgerecht. 
Kind klettert auf einem umgestürzten Baum im Wald und erkundet die Natur spielerisch.
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Forschen mit Kindern: Neugier, Denken und Selbstvertrauen stärken

Kinder stellen gerne viele Fragen: Warum ist der Himmel blau? Was passiert, wenn man Essig mit Backpulver mischt? Genau diese natürliche Neugier ist der perfekte Ausgangspunkt für Experimente mit Kindern. Denn hier geht es nicht nur ums Staunen, sondern auch ums Verstehen. Mit einfachen Materialien und spannenden Ideen förderst Du das Experimentieren mit Kindern in der Kita, zu Hause oder im Unterricht. Kinderexperimente stärken das logische Denken, die Sprache und die Fähigkeit, Beobachtungen zu beschreiben. Wenn Kinder eigene Hypothesen aufstellen – zum Beispiel 'Ich glaube, das Wasser wird rot!' – und dann selbst überprüfen, ob sie richtig lagen, entwickeln sie spielerisch und ohne Druck wissenschaftliches Denken. Dabei muss es kein großes Labor sein. Viele einfache Experimente mit Kindern lassen sich mit Alltagsmaterialien wie Wasser, Essig, Backpulver, Papier, Luftballons, Glas oder Naturmaterialien durchführen. Experimente im Kindergarten und in der Grundschule fördern zudem die emotionale Entwicklung: Wer selbst herausfindet, warum ein Luftballon plötzlich durch die Gegend flitzt, baut Selbstvertrauen auf. Du begleitest nicht nur ein Spiel, sondern legst mit jedem kleinen Versuch einen Baustein für das Interesse an Naturwissenschaften. Besonders beliebt sind Wasser-Experimente mit Kindern, Eis-Experimente im Kindergarten, ein selbst gebauter Vulkan mit Kindern oder ein leuchtender Regenbogen im Kindergarten. Ob physikalische Experimente mit Kindern, kleine Tricks mit Farben oder Feuer-Experimente mit Kindern unter Aufsicht – sie alle zeigen: Wissenschaft ist greifbar, spannend und ein idealer Lernweg für kleine Entdecker.
Mädchen staunt über Farb-Experiment.

10 Experimente mit Kindern, die Spaß machen

 Jedes Experiment ist mit Alltagsmaterialien machbar, pädagogisch wertvoll, altersgerecht und sicher – ganz im Sinne aktueller Bildungspläne in Deutschland. 

1. Experiment: Wasser-Experimente mit Kindern – Schwimmen & Sinken

 Material: Wasserschale, verschiedene Gegenstände (Apfel, Stein, Löffel, Korken, Holzstück) So geht’s:
  1. Füll eine Schüssel mit Wasser.
  2. Lass die Kinder nacheinander die Gegenstände ins Wasser legen.
  3. Frag vorher: „Was glaubt Ihr, schwimmt das oder geht es unter?“
  4. Beobachtet gemeinsam und besprecht die Ergebnisse.
 Wissenschaftlicher Hintergrund: Ob etwas schwimmt, hängt von der Dichte und dem Material ab. Unser Tipp: Lass die Kinder eigene Hypothesen aufstellen – so förderst Du logisches Denken und Sprache zugleich.    

2. Experiment: Farben auf Wanderschaft – ein Farben-Experiment mit Küchenrolle

 Material: 6 Gläser, Küchenpapier, rote, gelbe und blaue Lebensmittelfarbe, Wasser So geht’s:
  1. Füll 3 Gläser mit gefärbtem Wasser (rot, gelb, blau).
  2. Stell sie im Wechsel mit leeren Gläsern in einer Reihe auf.
  3. Verbinde die Gläser mit gerolltem Küchenpapier.
  4. Beobachtet, wie das Wasser durch das Papier wandert und sich neue Farben mischen.
 Wissenschaftlicher Hintergrund: Wasser steigt durch Kapillarkräfte nach oben – so wird Flüssigkeit transportiert. Unser Tipp: Frag die Kinder nach Farbvorhersagen – fördert kreatives und vorausschauendes Denken.    

3. Experiment: Fliegender Luftballon – Luftdruck verstehen mit Spaß

 Material: Strohhalm, Bindfaden, Luftballon, Klebeband, zwei Stühle So geht’s:
  1. Spann den Bindfaden zwischen zwei Stühle.
  2. Fädel den Strohhalm auf den Bindfaden.
  3. Puste den Ballon auf (ohne ihn zuzuknoten) und klebe ihn am Strohhalm fest.
  4. Lass los – der Ballon zischt nach vorne!
 Wissenschaftlicher Hintergrund: Die Luft im Ballon entweicht, dabei entsteht Rückstoß – wie bei einer Rakete. Unser Tipp: Macht aus dem Versuch ein kleines Wettrennen – Bewegung steigert die Begeisterung.     

4. Experiment: Vulkan-Experiment mit Backpulver – Feuer frei für chemische Reaktionen

 Material: Backpulver, Essig, Spülmittel, rote Lebensmittelfarbe, kleines Gefäß, Tablett So geht’s:
  1. Misch im Gefäß Backpulver, Spülmittel und Lebensmittelfarbe.
  2. Gib langsam Essig dazu.
  3. Achtung – der Vulkanausbruch beginnt!
 Wissenschaftlicher Hintergrund: Essig und Backpulver reagieren zu Kohlendioxid – das schäumt nach oben. Unser Tipp: Nur mit Aufsicht! Nutze den Moment für Gespräche über Vulkane, Reaktionen und Sicherheit.  
Experiment mit Eiswürfel, Farbe und Pipette.
5. Experiment: Schmelzende Farben – Eis-Experimente mit Wow-Effekt
 Material: Eiswürfel (evtl. mit Farbstoff), Teller, Salz, Pipette So geht’s:
  1. Leg die Eiswürfel auf einen Teller.
  2. Streu etwas Salz darauf.
  3. Tropfe mit der Pipette farbiges Wasser auf das Eis.
  4. Staunt über bunte Risse und Gänge.
 Wissenschaftlicher Hintergrund: Salz senkt den Gefrierpunkt, das Eis schmilzt nur an bestimmten Stellen. Unser Tipp: Nutze dieses Experiment als Einstieg in Gespräche über Wetter, Jahreszeiten oder Umwelt.  
 
6. Experiment: Der unsichtbare Regenbogen – Licht sichtbar machen
 Material: Glas mit Wasser, weißes Papier, Taschenlampe  So geht’s:
  1. Stell das Glas vor ein Fenster oder eine Lichtquelle.
  2. Richte das Licht durch das Glas auf das Papier.
  3. Der Lichtstrahl bricht – ein Regenbogen erscheint.
 Wissenschaftlicher Hintergrund: Licht besteht aus verschiedenen Farben. Durch Brechung im Wasser werden diese sichtbar. Unser Tipp: Verbinde das Experiment mit Beobachtungen draußen – nach Regen oder an sonnigen Tagen.    

7. Experiment: Kerze saugt Wasser – Luftdruck sichtbar machen

 Material: flacher Teller, Wasser, Kerze, Glas So geht’s:
  1. Stell eine brennende Kerze auf einen mit Wasser gefüllten Teller.
  2. Stülpe ein Glas über die Kerze.
  3. Beobachtet, wie das Wasser im Glas steigt.
 Wissenschaftlicher Hintergrund: Die Flamme verbraucht Sauerstoff. Der Luftdruck im Glas sinkt – das Wasser wird angesaugt. Unser Tipp: Nutze den Versuch als Einstieg in das Thema „Was braucht Feuer?“ – sehr beliebt im Sachunterricht.    

8. Experiment: Blätter unter der Lupe – Experimente mit Naturmaterialien

 Material: Lupe, Blätter, Zweige, Blüten, Papier So geht’s:
  1. Geh mit den Kindern in die Natur und sammelt verschiedene Materialien.
  2. Betrachtet sie unter der Lupe.
  3. Zeichnet, was Ihr seht – feine Strukturen, Farben, Formen.
 Wissenschaftlicher Hintergrund: Pflanzen bestehen aus Zellen und Leitstrukturen – diese sind teils mit der Lupe sichtbar. Unser Tipp: Erst entdecken, dann kreativ werden – das verbindet Natur und Gestalten.    

9. Experiment: Farbenreise im Milchteller

 Material: Teller, Milch, Lebensmittelfarbe, Spülmittel, Wattestäbchen So geht’s:
  1. Gib Milch auf einen Teller, tropfe Lebensmittelfarbe hinein.
  2. Taucht das Wattestäbchen in Spülmittel und berührt die Oberfläche.
  3. Die Farben fliehen in alle Richtungen.
 Wissenschaftlicher Hintergrund: Spülmittel senkt die Oberflächenspannung – das bewegt die Farbmoleküle. Unser Tipp: Frag die Kinder, was sie glauben, was passiert – und lass sie erklären, was sie sehen.  
Rote Schüssel mit Frischhaltefolie bedeckt, darauf liegen Reiskörner, die durch die Schallwellen der Musik hüpfen.

10. Experiment: Töne sichtbar machen – Reiskörner tanzen

 Material: Lautsprecher, Frischhaltefolie, Reiskörner, Gummiband So geht’s:
  1. Spann Frischhaltefolie über eine Schüssel oder Box.
  2. Streu Reiskörner darauf.
  3. Stell das Gefäß auf einen Lautsprecher und spiel Musik ab.
  4. Beobachtet die Vibrationen.
Wissenschaftlicher Hintergrund: Schallwellen erzeugen Schwingungen, die sichtbar werden. Unser Tipp: Lass die Kinder verschiedene Musikstücke ausprobieren – von laut bis leise.   

So gelingen Experimente mit Kindern nachhaltig

 Wenn Du zusammen mit Kindern experimentierst, geht es um mehr als spannende Effekte. Entscheidend ist, wie Du begleitest: mit Fragen, Sicherheit und echtem Interesse. So wird aus einem Versuch eine nachhaltige Lernerfahrung – in der Kita, der Schule oder zu Hause. 
  • Fragen statt Vorgaben: Lass die Kinder selbst überlegen: „Was passiert, wenn …?“ So förderst Du Hypothesenbildung, Forschen und Entdecken. Das stärkt das Denken, Sprache und Selbstvertrauen – wichtige Ziele der Bildungspläne in Deutschland.
 
  • Sicherheit an erster Stelle: Achte besonders bei Feuer-Experimenten mit Kindern oder bei Druckreaktionen auf Aufsicht und Regeln. Ideal für jüngere Kinder sind kleine Experimente oder Wasser-Experimente in der Kita, die ungefährlich und trotzdem faszinierend sind.
 
  • Alltagsbezug nutzen: Ob Papier im Regen, ein Luftballon im Zimmer oder Farben im Wasser – alles kann Forscherstoff sein. So werden naturwissenschaftliche Experimente mit Kindern Teil des Tages und nicht nur ein Extra. 
 
  • Wiederholen & variieren: Lass die Kinder ein Experiment mehrfach machen – mit anderen Mengen, Farben oder Untergründen wie Glas, Papier oder Stoff. So entsteht ein Spiel mit dem Wissen und echter Erkenntnisgewinn. 
 
  • Gemeinsam forschen: In Gruppen entstehen Gespräche, Vergleiche, Teamarbeit. Gerade in der Kita oder im Hort stärkt das soziale Kompetenzen. 
 
  • Ergebnisse festhalten: Zeichnungen auf Papier, Fotos oder kleine Protokolle helfen beim Erinnern und Vertiefen – auch bei Experimenten mit Naturmaterialien im Kindergarten oder einem Experiment-Regenbogen im Kindergarten. 
 
  • Forscher-Rituale schaffen: Ein fester „Entdecker-Tag“ macht Experimentieren mit Kindern verlässlich. Kinder freuen sich auf Wiederholung – und bauen Vertrauen zu Naturphänomenen auf. 
 
  • Impulse vertiefen: Nutze passende Bücher, Naturbeobachtungen oder Alltagsbeispiele, um das Erlebte einzuordnen. 
 
  • Weiterbildungen für Erzieher: Professionelle Angebote bieten zusätzliche Anregungen: kindgerechte Erklärungen, Materialien, Sicherheit und Methoden – praxisnah und flexibel. 
 
  • Erlaube das Staunen: Wenn Kinder bei einem Versuch begeistert „Wow!“ rufen, hast Du alles richtig gemacht. Denn genau darum geht’s bei Experimenten mit Kindern: Lernen mit Kopf, Herz und Hand – für heute und morgen.
 

Experimente mit Kindern – der unterschätzte Bildungsbooster

Was für Dich vielleicht nach Spielen aussieht, ist für Kinder intensives Lernen. Experimente mit Kindern fördern nicht nur Neugier, sondern auch Problemlösefähigkeit, Frustrationstoleranz und Ausdauer.   Wer früh erlebt, dass etwas nicht sofort klappt, lernt dranzubleiben. Genau das macht Forschen so wertvoll: Du stärkst Kinder in Naturwissenschaften und fürs Leben.

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