Elterngespräche in der Kita: Wie sie gelingen

Zum täglichen Miteinander zwischen pädagogischen Fachkräften und Betreuungspersonen gehören Elterngespräche über den Entwicklungsstand, die Fortschritte und die Erfolge des Kindes – aber auch Problemgespräche. Elterngespräche leisten einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Im Idealfall knüpfen Erzieher und Bezugspersonen dadurch Verbindungen, beseitigen Missverständnisse und sorgen für eine vertrauensvolle Elternarbeit. Wir geben Dir in diesem Artikel einen Überblick, wie Du Dich noch besser vorbereiten und auch schwierige Elterngespräche erfolgreich meistern kannst.
Warum sind Elterngespräche wichtig?
Welche Arten von Elterngesprächen gibt es?
- Aufnahmegespräch
- Eingewöhnungsgespräch
- Beratungsgespräch
- Entwicklungsgespräch
- Tür- und Angelgespräch
Aufnahmegespräch im Kindergarten: Das erste Kennenlernen
Eingewöhnungsgespräch in der Kita
- Haben sich seit dem Start in der Kita Veränderungen in der Familie ergeben?
- Wie kommen die Eltern mit der neuen Situation zurecht?
Beratungsgespräch führen: konstruktiv und lösungsorientiert
Entwicklungsgespräch: Einblick und Einschätzung bieten
Tür- und Angelgespräche: Small Talk und kurze Absprachen
Vorbereitung auf ein Elterngespräch in der Kita
- Wenn es sich bei einem Elterngespräch um ein Problemgespräch handelt, sorge für eine angemessene Einladung der Eltern. Überrumpel sie nicht, um sie nicht zu verunsichern und von Anfang an eine unangenehme, angespannte Stimmung zu erzeugen. Idealerweise findet das Elterngespräch am Morgen statt, wenn sowohl Du als auch die Eltern mit frischer Energie in den Tag starten. Stelle auch sicher, dass Du ausreichend Zeit und keinen Termindruck hast.
- Hast Du Rituale, die Dich entspannen und die Dir Freude bereiten? Dann nutze diese gerne als persönliche Vorbereitung für das Elterngespräch! Ein kurzer Spaziergang, Lieblingsmusik, Vorfreude auf Pläne für den Abend – schon mit ein paar positiven Gedanken und kleinen Auszeiten sorgst Du für einen klaren Kopf und eine zielorientierte Handlungsweise.
- Ziehe als konkrete Vorbereitung die Entwicklungsdokumentation hinzu. Zur Entwicklungsdokumentation könnten ein Beobachtungsbogen, ein Einschätzungsbogen, ein Portfolio mit Mal- und Bastelarbeiten und ggf. auch Videoaufzeichnungen gehören. Mach Dir auch gerne eigene Notizen für das Elterngespräch und halte alle Themen fest, die Gegenstand Deiner Zusammenkunft mit den Eltern sein sollen.
- Begegne Deinen Gesprächspartnern auf Augenhöhe. Starte dabei mit einer freundlichen Begrüßung, um für eine angemessene Willkommens-Atmosphäre zu sorgen.
- Überlege Dir vorab Gesprächsziele und mögliche Lösungswege. Hast Du bestimmte Ziele festgelegt, so lohnt es sich, über die passende Gesprächsführung nachzudenken, mit der Du diese erreichen kannst. So kannst Du z. B. konkretisierende oder ressourcenorientierte Fragen stellen. Suggestivfragen wie „Sie glauben doch auch, dass …“ solltest Du im Elterngespräch und bei der Elternarbeit generell vermeiden!
- Konkretisierende Rückfragen wie „Was ist mit immer gemeint? Meinen Sie damit ständig oder häufig?“ helfen Dir dabei, Informationen verstehbar und nachvollziehbar aufzubereiten und einen gemeinsamen Wissensstand zu etablieren, denn Missverständnisse bergen ein hohes Konfliktpotential.
- Durch ressourcenorientierte Fragen erkennst Du an, über welche Ressourcen die Eltern bereits verfügen und hilfst ihnen dabei, diese einzusetzen. Damit ist automatisch ein Lob verbunden, wenn Du Fragen stellst wie etwa: „Wie machen Sie das, dass es bei Ihnen so gut klappt?“
- Vorwürfe sind bei einem Elterngespräch absolut fehl am Platz und bringen nicht weiter. Signalisiere den Eltern gegenüber Verständnis. Arbeite gemeinsam an einer Lösung und mach keine falschen Versprechungen, sondern gib den Elternteilen des Kindes eine realistische Einschätzung darüber, wie lange Lösungen, Fortschritte und Erfolge möglicherweise auf sich warten lassen.
Schwierige Elterngespräche in der Kita und wie sie gelingen
- Entwickle eine positive innere Einstellung: Ganz gleich, ob Eltern Dir fordernd, gereizt, kritisch, besorgt oder unsicher begegnen – nimm die Anliegen ernst und begegnen diesen so gut es geht mit vorurteilsfreier Aufmerksamkeit.
- Mach Dir vorab Gedanken über die Vorgehensweise: Bereits beim Verfassen von Notizen kannst Du Deine Gedanken strukturieren und dabei die Themen festhalten, die Du mit den Eltern ansprechen möchtest – das schafft Platz im Kopf und Du gehst vorbereitet in das Elterngespräch. Bringe z. B. ein Portfolio inkl. Beobachtungsbogen und Material wie Fotos, Bastelarbeiten und Videos mit, auf das Du Deine Erkenntnisse stützen kannst.
- Sorgen Sie für eine angenehme Gesprächsatmosphäre: Eine nette Begrüßung, unbefangener Small Talk zum Einstieg, ein Heißgetränk und ein Lächeln – schon vor dem Beginn eines schwierigen Elterngesprächs kann eine einladende Atmosphäre dazu führen, dass sich Dein Gegenüber entspannt und bereitwillig auf die Themen einlässt, die Du zur Sprache bringen möchtest. Stell Dein Handy auf lautlos und leg es nicht auf den Tisch. Widme Deine volle Konzentration Deinen Gesprächspartnern.
- Entschleunige das Gesprächstempo: Im Gespräch ist es wichtig, sich auch Zeit zum Nachdenken und Durchatmen zu nehmen – das gilt für alle Beteiligten. Durch Nachfragen verschaffst Du Deinem Gegenüber die Möglichkeit, zu reflektieren und bekundest Interesse, wobei Du Dir durch das Zuhören eine kurze Gedankenpause gönnst.
- Achte auf Deine Körpersprache: Blickkontakt, ein bejahendes Nicken, ein interessierter Gesichtsausdruck – Mimik, Gestik und eine aufgeschlossene, zugewandte Körperhaltung sagen Deinem Gegenüber viel, signalisieren Interesse und Aufmerksamkeit, ohne dass Du dafür die passenden Worte finden musst.
- Komm zu einem positiven Abschluss: Damit nicht nur die Eltern, sondern auch Du mit einem guten Gefühl nach Hause gehen kannst, ist es wichtig, das Elterngespräch auch bei schwierigen Themen zu konkreten Vereinbarungen und einem positiven Abschluss zu bringen.