Den Übergang von der Kita zur Grundschule mit Herz und System begleiten

Erzieherin begleitet ein lächelndes Kita-Kind mit Rucksack beim Übergang zur Schule.
Der Übergang von der Kita zur Grundschule ist ein großer Moment – für Kinder, für Eltern und natürlich auch für Dich als Erzieher. Zwischen Abschied und Neuanfang braucht es Fingerspitzengefühl, Klarheit und viel Herz.  In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du Kinder sicher begleitest, Stolpersteine vermeidest und den Schulstart zu einem unvergesslichen Erlebnis machst – für alle Beteiligten.
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Warum der Übergang von der Kita zur Grundschule so bedeutsam ist

Der Übergang von der Kita zur Grundschule ist für Kinder ein großer Schritt ins Unbekannte. Sie verlassen den vertrauten Rahmen der Kita, Deine Nähe, ihre gewohnte Umgebung. Was folgt, ist ein neuer Lebensabschnitt mit anderen Regeln, neuen Gesichtern und vielen Erwartungen. Für manche Kinder ist das spannend, für andere erst einmal herausfordernd. Gerade der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule prägt die weitere Entwicklung stark. Ob ein Kind sich sicher fühlt, motiviert ist und offen auf Neues zugeht – all das hängt auch davon ab, wie dieser Schritt gestaltet wird. Und hier kommst Du ins Spiel: mit Aufmerksamkeit, Geduld und klarer Struktur. Deine Aufgabe ist es, den Weg vom Kindergarten in die Schule kindgerecht zu gestalten, Unsicherheiten aufzufangen und gezielt zu unterstützen. Gelingt Dir das, wird die Einschulung zu einem starken und stabilen Startpunkt. 

Welche Kompetenzen Kinder beim Übergang mitbringen sollten

Du erlebst es täglich: Kinder entwickeln sich ganz unterschiedlich. Manche sind mit fünf schon erstaunlich selbstständig, andere brauchen mehr Zeit, um sich zu lösen oder in Gruppen zurechtzufinden. Entscheidend ist nicht, dass alle Kinder denselben Stand haben – sondern dass Du erkennst, welche Kompetenzen sie bereits mitbringen und wo sie noch gezielte Unterstützung brauchen. Zur Entwicklung, die den Schritt vom Kindergarten in die Schule erleichtert, gehören vor allem: 
  1. Soziale Fähigkeiten: Kann das Kind sich in eine Gruppe einfügen? Rücksicht nehmen, Bedürfnisse äußern, Konflikte lösen – all das wird im Klassenverband wichtig.
  2. Emotionale Stabilität: Kann das Kind mit Veränderungen umgehen? Traut es sich, Fragen zu stellen, wenn es etwas nicht versteht?
  3. Selbstständigkeit im Alltag: Schuhe anziehen, Jacke aufhängen, den Schulranzen eigenständig organisieren – scheinbar kleine Dinge mit großer Wirkung.
  4. Kognitive Grundlagen: Konzentration, Sprachverständnis, Mengenbewusstsein. „Schulreife“ heißt heute nicht mehr: Rechnen, Lesen, Schreiben. Es heißt: bereit sein. Für Neues, für Veränderungen, für mehr Verantwortung. Und genau darauf bereitest Du die Kinder vor – mit Vertrauen, Geduld und dem festen Glauben, dass jedes Kind seinen eigenen Weg gehen darf.
 
Zwei Grundschulkinder mit Schulranzen laufen lachend nebeneinander über den Schulhof.

Wie Du den Übergang gezielt und systematisch vorbereiten kannst

Ein gelungener Übergang von der Kita zur Grundschule beginnt lange vor der Einschulung und Du gestaltest ihn aktiv mit. Kinder brauchen in dieser Zeit Struktur, Sicherheit und jemanden, der an sie glaubt. Genau da kommst Du ins Spiel. Wichtige Bausteine für die Vorbereitung sind:
  1. Beobachtung und Dokumentation: Halte die Entwicklung der Kinder im Blick, erkenne individuelle Stärken und Unterstützungsbedarfe.
  2. Vorschule im Alltag: Integriere schulnahe Elemente ohne Druck – z. B. durch Rollenspiele („Schule spielen“), Tischgruppen oder gemeinsame Aufgaben im Morgenkreis.
  3. Übergangsportfolios: Lass die Kinder ihre Erfolge sammeln – in Bildern, Texten und Fotos. Das stärkt ihr Selbstvertrauen und macht Lernschritte sichtbar.
  4. Gespräche auf Augenhöhe: Sprich mit den Kindern über das, was kommt. Gib Orientierung und nimm auch Unsicherheiten ernst.
  5. Team-Reflexion: Plant gemeinsam im Team. Welche Rituale helfen? Welche Kinder brauchen besondere Begleitung?
 Der Übergang von der Kita zur Schule wird für die Kinder zu einem positiven Erlebnis – weil sie spüren: Du traust ihnen diesen neuen Lebensabschnitt zu. 

Sehr wichtig: Die Zusammenarbeit mit den Eltern und der Grundschule

Wenn Du Kinder gut auf die Einschulung vorbereiten willst, brauchst Du nicht nur ein gutes Gespür für ihre Entwicklung, sondern auch den regelmäßigen Austausch mit Eltern und Lehrkräften der Grundschule. Denn nur sofern alle Beteiligten an einem Strang ziehen, fühlen sich Kinder wirklich aufgefangen. Mit den Eltern beginnt alles: Sie sind die ersten Bezugspersonen der Kinder – und oft selbst verunsichert, wenn es um den nächsten Schritt geht. Du kannst hier viel bewirken, indem Du offen und verständlich kommunizierst. Halte Entwicklungsgespräche, rede ehrlich über Stärken und Herausforderungen, gib Einblick in Deine pädagogische Perspektive. Eltern wollen wissen, ob ihr Kind bereit für die Schule ist, und sie brauchen Dich, um das gut einschätzen zu können. Genauso wichtig ist die Verbindung zur Grundschule. In vielen Bundesländern sind Kooperationsvereinbarungen zwischen Kitas und Schulen mittlerweile Standard. Nutze diese Chance:Nimm an Übergabegesprächen teil.Lade Lehrkräfte zur Hospitation ein.Organisiere Schnuppertage oder gemeinsame Projekte. Im besten Fall entsteht daraus eine vertrauensvolle Brücke zwischen Kita, Elternhaus und Schule. Und genau diese Brücke trägt die Kinder sicher vom Kindergarten in die Schule. Du sorgst mit Deiner Arbeit dafür, dass sie nicht ins Wanken gerät. Denn ein gelungener Übergang von der Kita zur Schule braucht nicht viele Worte, sondern echtes Miteinander. 

4 typische Stolpersteine und Tipps, wie Du sie sicher umgehst

Der Übergang von der Kita zur Grundschule bringt viele Chancen – aber auch einige Fallstricke:
Ein kleiner Junge mit traurigem Gesichtsausdruck umarmt eine lächelnde Erzieherin zum Abschied. Im Hintergrund steht die Mutter des Kindes und winkt.
Viele Kinder erleben den Abschied von der Kita als Verlust. Die vertraute Umgebung, Deine Nähe, ihre Rituale – all das fällt plötzlich weg. Wird dieser Prozess unterschätzt, führt das oft zu Unsicherheit und Rückzug. Was hilft: Bereite den Übergang behutsam vor. Sprich mit den Kindern über ihre Gefühle und gib ihnen Zeit und Raum für einen guten Abschied. Praxisbeispiele: Ein Abschiedsritual, ein Erinnerungsbuch oder ein kleines Fest schaffen Raum für wertschätzende Übergänge. Auch eine Schatzkiste mit Kita-Erinnerungen oder ein „Letzter-Kita-Tag“-Kreis mit Liedern und Geschichten können helfen.
Ein fröhlicher Junge steigt eine Treppe mit unterschiedlich farbigen Stufen hinauf.
Nicht jedes Kind ist zum Zeitpunkt der Einschulung gleich weit entwickelt. Unrealistische Erwartungen – ob von Eltern oder der Schule – können Druck erzeugen und dem Kind schaden. Was hilft: Schau genau hin, wie sich jedes Kind entwickelt, halte die Schritte gut fest und mache deutlich: Schulreife ist kein fester Zeitpunkt – sondern ein Weg, auf dem jedes Kind in seinem eigenen Tempo vorangeht. Praxisbeispiele: Beobachtungsbögen, Entwicklungsgespräche mit Eltern oder kleine Portfolio-Mappen helfen, individuelle Lernwege sichtbar zu machen.
Eine Erzieherin begleitet zwei Kinder auf einem geschwungenen Weg von einem Kita-Gebäude zur Grundschule. Die Kinder tragen Schulranzen und schauen die Erzieherin lächelnd an
Fehlt der Austausch mit der Schule, entsteht leicht ein Bruch im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule – und Kinder merken das sofort. Was hilft: Plane frühzeitig Hospitationen, Übergabegespräche oder gemeinsame Projekte mit der Grundschule. So entsteht Vertrauen – zwischen Dir, den Lehrkräften und vor allem bei den Kindern. Praxisbeispiele: Ein Vorleseprojekt an der Schule, ein gemeinsamer Probe-Schulweg oder ein „Übergabebuch“, das Erzieher mit Lehrkräften gestalten. Auch ein Schulbesuch mit den Eltern kann helfen, Brücken zu bauen.
Eine Erzieherin sitzt an einem Tisch und spricht offen mit einem Elternpaar. Im Hintergrund steht ein Flipchart mit einem orangefarbenen Herz.
Unklare Rollen führen schnell zu Unsicherheit. Manche Eltern mischen sich unbeabsichtigt zu stark ein, andere halten sich zu sehr zurück. Was hilft: Hol die Eltern ins Boot – mit wertschätzender und klarer Kommunikation. Unterstütze sie darin, ihre Rolle im Übergang aktiv, aber auch gelassen zu gestalten. Praxisbeispiele: Elternabende mit konkreten Einblicken in den Vorschulalltag, Entwicklungsgespräche mit Raum für Fragen und Sorgen, kleine Mitmachaktionen wie ein „Schulweg-Projekttag“ oder eine Eltern-Kind-Bastelstunde zur Schultüte.

Übergang von der Kita zur Grundschule: Abschiedsrituale & Projekte, die wirken

Der Übergang von der Kita zur Grundschule ist für Kinder ein doppelter Schritt: Sie müssen loslassen und neu anfangen. Genau hier kannst Du mit durchdachten Ritualen und stärkenden Projekten Großes bewirken. Ein guter Abschied schafft Orientierung, würdigt das Erlebte und bereitet emotional auf das Kommende vor. Und ein gelungener Einstieg in die Grundschule beginnt oft schon in den letzten Kita-Wochen.  

Was Kindern beim Abschied hilft

 
  • Individuelle Abschlussrituale: Überreiche zum Beispiel ein persönliches Portfolio, in dem die Entwicklung des Kindes sichtbar wird. Ergänze es mit einem selbstgemalten Bild, einem Mutbrief oder einem kleinen Symbol für den Neuanfang.
  • Ein Abschiedsfest mit Bedeutung: Lass die Kinder mitgestalten – vom Einladungsschreiben bis zum Programm. So wird der Abschied nicht nur gefeiert, sondern auch verarbeitet.
  • Erinnerungskisten oder Kita-Schätze: Jedes Kind sammelt im Laufe der Wochen besondere Erinnerungsstücke. Diese Kiste kann mit in den Schulranzen – als emotionaler Anker in der neuen Umgebung.
  

Wie Du den Start in die Schule erleichterst

 
  • Projekte zum Thema „Schulkind sein“: Lass die Kinder forschen: „Was macht ein Schulkind aus?“ Gemeinsam könnt Ihr zum Beispiel mögliches Schulmaterial erkunden, Schulwege üben oder ein Interview mit älteren Kindern führen.
  • Symbolische Übergänge gestalten: Zum Beispiel mit einem „Schulblumen“-Projekt: Die Kinder pflanzen etwas im Frühling – zur Einschulung blüht es. So wird der Übergang vom Kindergarten in die Schule sichtbar und begreifbar.
  • Schnuppertage oder Briefkontakte mit der Grundschule: Ermögliche Begegnungen – ob durch einen Besuch, ein gemeinsames Projekt oder Briefe von Schulkindern an die Vorschüler. Das schafft Vertrautheit und reduziert Ängste.
 Durch Rituale und Projekte gibst Du Halt, Orientierung und das Gefühl: „Ich bin bereit.“ Und genau das macht den Übergang von der Kita zur Schule so viel leichter. 

Fazit: Den Übergang von der Kita zur Grundschule stark begleiten statt nur vorbereiten

Der Übergang von der Kita zur Grundschule ist ein prägendes Erlebnis für jedes Kind. Ob dieser Schritt gelingt, hängt entscheidend von Dir ab. Du gibst Halt, Orientierung und das Gefühl: „Ich schaffe das.“ Um diese wertvolle Begleitung noch gezielter zu gestalten, empfehlen wir Dir unsere praxisnahen Weiterbildungen, die Dich optimal unterstützen. Denn Dein fundiertes Wissen über Schulfähigkeit und Deine Fähigkeit, Übergänge einfühlsam zu gestalten, machen für Kinder den entscheidenden Unterschied.
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