Warum haben wir eigentlich Vorurteile? Sie helfen uns dabei, unser Umfeld und die Menschen, denen wir begegnen, einzuschätzen. Fehlt uns aber das nötige Wissen über unser Gegenüber, können Vorurteile eher hinderlich als nützlich sein. Wenn jedoch die Ablehnung Menschen betrifft, kann Ausgrenzung die Folge sein. Hier setzt die Integration und stärker noch die Inklusion ein.

Wir fragen nach:

Ziel von Inklusion und Integration ist ein wertfreier Umgang. Unabhängig von körperlichen, kulturellen oder sozialen Gegebenheiten sollen alle Menschen über die gleichen Chancen verfügen. Damit das gelingen kann und Unterschiede nicht als Hindernisse, sondern als Bereicherung erkannt werden, müssen Werte wie Toleranz und Akzeptanz schon früh vermittelt und gefördert werden. Hierbei kommt dir als pädagogische Fachkraft eine verantwortungsvolle Rolle zu, bei der wir dich gerne mit Informationen und Tipps unterstützen!

Passend dazu bieten wir die folgenden Seminare an:
Integration von AD(H)S-Kindern in die Gruppe
Interkulturelle Kompetenz in der Kindererziehung

Inklusion vs. Integration: Was ist der Unterschied?

Auch wenn beide Begriffe oft im selben Kontext verwendet werden, ist Inklusion kein Synonym für Integration und umgekehrt: 

Integration bezeichnet den Prozess der Eingliederung von Menschen in ein bestehendes System, etwa in einen Kindergarten, wo Kindern 

  • sowohl mit als auch ohne Behinderung, 
  • mit oder ohne Migrationshintergrund oder
  • mit oder ohne Förderbedarf 

die gleichen Chancen eingeräumt werden und sich zugehörig fühlen sollen. Um sich in den Alltag des Kindergartens einzuordnen, wird jedoch ein Maß an Anpassung, z. B. an den gemeinsamen Tagesplan, von den Kindern gefordert.
Ziel der Inklusion ist es, ein gemeinsames System für alle Menschen zu etablieren, in dem sich jede und jeder ganz nach den individuellen Bedürfnissen, unabhängig von ihren oder seinen Stärken und Schwächen entfalten kann. Es geht um ein Miteinander und Vielfältigkeit, bei dem die Unterschiede keine ausschließende Rolle spielen. Inklusion gilt als ein Menschenrecht und als Recht auf eine gleichberechtigte Teilhabe. Für Menschen mit Behinderung wurde die Inklusion von den Vereinten Nationen in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben. Im Jahr 2009 hat Deutschland diese Vereinbarung unterzeichnet.

Integration in der Kita: Was ist ein integrativer Kindergarten?

Ausgehend von dem Gedanken, dass jedem Kind dieselben Chancen und Möglichkeiten zustehen sollten, wird im Integrationskindergarten keine Trennung zwischen Kindern mit oder ohne körperliche oder geistige Einschränkungen gemacht. Die ganzheitliche Förderung und Erziehung zielt darauf ab, ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen und Berührungsängste abzubauen. Wer schon in jungen Jahren Integration als selbstverständlich erlebt, wird im späteren Lebensverlauf wohl keine Hemmungen entwickeln. Für Kinder mit Behinderung stärkt das Spielen und Lernen in einer integrativen Gruppe das Selbstbewusstsein und ermöglicht schon früh eine Teilhabe.

Das Konzept des integrativen Kindergartens, das u. a. an die Montessori Pädagogik anknüpft, sieht vor, alle Kinder unabhängig von ihren Fähigkeiten voneinander profitieren zu lassen. Im Zusammensein werden 

  • Werte wie Toleranz und Offenheit vermittelt,
  • Gemeinsamkeiten geschaffen,
  • Vorurteile beseitigt und
  • Räume für Kreativität und persönliche Entwicklungen geboten.

Wie klappt inklusive Arbeit in der Kita?

Die Vielfalt des Einzelnen und die Vielfalt von Kultur, Herkunft und Sprache fördert die Gemeinschaft und Toleranz und kann etwaigen Berührungsängsten entgegenwirken. Ein einheitliches Konzept für die Inklusion in der Kita gibt es nicht, allerdings haben alle integrativen Kitas gemeinsam, dass Werte wie Toleranz, Integrität, Gemeinschaft, Teilhabe und Gleichberechtigung vermittelt und gelebt werden. 

Passend dazu bieten wir die folgenden Seminare an:
Gemeinsam lernen und leben – So klappt inklusive Arbeit in der Kita

  • Als Vorbilder müssen Bezugspersonen wie Eltern, Erzieherinnen und Erzieher diese Werte, an denen sich die Kinder orientieren sollen, vorleben. Daher ist eine enge Zusammenarbeit in der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft elementar.
  • Das Vorurteil, dass in einem Integrationskindergarten normal entwickelte Kinder auf der Strecke bleiben, bewahrheitet sich in der Praxis im besten Fall übrigens nicht. In einer integrativen Kita stehen mehr Erzieher zur Verfügung und können daher besser dafür sorgen, dass jedes Kind im individuellen Tempo lernen und gefördert werden kann. Auch wird das Lerntempo nicht automatisch an “das schwächste Glied” angepasst, wodurch alle Kinder die gleichen Weiterentwicklungschancen erhalten. 
  • In vielen Einrichtungen besuchen je nach Gruppengröße 2–5 Kinder mit Förderungsbedarf den Kindergarten und werden so frühzeitig von meist zwei Erzieher/innen und einer Heilpädagogischen Fachkraft betreut und gefördert. Dabei wechseln sich Phasen von individueller Betreuung, in denen die Kinder getrennt voneinander lernen, mit gemeinsamen Aktivitäten wie Basteln, Spielen und Singen ab. 
  • Die Räume im integrativen Kindergarten sind größer und noch mehr auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet. Zusätzlich stehen Therapiemöglichkeiten wie Ergotherapie, Logopädie oder Krankengymnastik zur Verfügung.
  • Damit jedes Kind die Unterstützung bekommt, die es benötigt, arbeiten multiprofessionell ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher bedürfnisorientiert und mit der Unterstützung von zuständigen Behörden und mit Heilpädagogen oder Sprachpädagogen zusammen. Auch der medizinische Fachdienst wirkt mit.

Passend dazu bieten wir die folgenden Seminare an:
Werden Sie Fachkraft für Integration und Inklusion!